Ein echtes Familienunternehmen

Klaus und Conny Kieffer mit Paul

Was macht es aus, ein Familienunternehmen zu sein, über so viele Jahre ein Unternehmen aufzubauen und zu halten? Wie gelingt es Klaus und Conny Kieffer - und mittlerweile auch der dritten Generation mit André und Desirée – dieses Unternehmen so zu leiten, dass es erfolgreich und dennoch so familiär ist?

Eigentlich muss man es spüren, erklären lässt es sich kaum. Es ist eine Atmosphäre von gegenseitiger Wertschätzung, von Respekt. Ein miteinander Umgehen auf Augenhöhe, ohne dabei die unternehmerischen Zielsetzungen aus den Augen zu verlieren. Es ist wohl auch das Gespür für die Auswahl der richtigen Mitarbeiter.

Es sind nicht die großen Regeln, die großen Vorgaben, die im Hause vorherrschen. Es sind die offenen, direkten Gespräche und die klaren Ansprüche an die höchst mögliche qualitative Ausführung aller Tätigkeiten. Es ist klar, was zu tun ist, es ist aber auch klar, wie und warum es so zu tun ist. Unterstützung erhält das Ehepaar dabei auch durch die weiteren Mitglieder der Geschäftsleitung und all die Führungskräfte an den weiteren Kieffer-Standorten.

Der Gründer

Eugen Kieffer

Geboren am 26. Juli 1909, mit Herz und Seele Unternehmer.

Eugen Kieffer war ein bescheidener Familienmensch. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit, die er immer sehr ernst und verpflichtend gegenüber seinen Kunden und Mitarbeitern wahrgenommen hatte, widmete er sich in seiner Freizeit mit Vorliebe dem Sammeln und Bearbeiten von Fossilien und Mineralien. Viele Stunden konnte er damit verbringen, sich mit seinen Fundstücken, die er zum größten Teil in der Region Steinheim gefunden hatte, zu beschäftigen. Es machte ihm große Freude, aus diesen Stücken Uhren und weitere Objekte zu gestalten. Dies lag ihm doch etwas mehr, als die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Zusammen mit seiner Frau Emilie und seinen treuen Hundebegleitern hat er sich in seinem neugebauten Wohnhaus außerordentlich wohl gefühlt.

Wenngleich er bereits in frühen Jahren zu den größten Arbeitgebern Steinheims zählte, war er dennoch ein sehr zurückgezogener bescheidener Mensch. Wichtig war ihm jedoch immer, das Gemeinwohl seiner Heimat zu unterstützen. Stets hat er auch an andere gedacht und zahlreiche Vereine und Organisationen vor Ort unterstützt.

Als vorausschauender Unternehmer war ihm bewusst, dass er frühzeitig die Unternehmensnachfolge planen sollte. Seinen Sohn Klaus hat er bereits in ganz jungen Jahren in die gesellschaftlichen Belange einbezogen und übergab ihm im Jahr 1985 die Gesamtverantwortung für das Unternehmen.

Die 2. Generation

Klaus Kieffer

Geboren 1955

Bereits mit 17 trat Klaus Kieffer 1972 in das familieneigene Unternehmen ein. Dass er dies ganz ohne väterlichen Druck gemacht hat, mag erstaunen. Gerade in der damaligen Zeit wurde von den eigenen Kindern eigentlich erwartet, den Familienbetrieb zu übernehmen. Nicht so jedoch von Eugen Kieffer. Vielmehr hat er seinem Sohn die Freiheit gelassen, sich auch gegen das Unternehmen entscheiden zu dürfen.

Klaus entschied sich für das Unternehmen. Wie man heute, nach 42 Jahren im Unternehmen, sehen kann, eine durchaus kluge Entscheidung von Vater und Sohn. Es war ihm ein großes Anliegen, das familieneigene Unternehmen weiterzuführen und voranzubringen.

1972 trat er ins Unternehmen ein und absolvierte im ersten Schritt eine kaufmännische Lehre. Daran angeschlossen hat er noch eine 3-jährige Ausbildung zum Gebäudereiniger. Kurz danach, nämlich 1980 hat er die Prokura erhalten und im Jahr 1982 erfolgte der Meisterbrief im Gebäudereinigerhandwerk.

Seit 1985 ist Klaus Kieffer geschäftsführender Gesellschafter. Somit war er schon in sehr jungen Jahren verantwortlich für gut 1.650 Mitarbeiter.

Bei all dem Einsatz für das Unternehmen, hat er niemals die sportliche und dabei auch geistige Bewegung aus den Augen verloren. Über mehr als zwei Jahrzehnte ist er täglich mindestens einmal gejoggt und ist bei zahlreichen Marathons und Skimarathons gelaufen. Diese körperliche Bewegung war immer ein gesunder Ausgleich zum Unternehmertum und hat ihm geholfen, im Familienbetrieb die richtigen Entscheidungen zu treffen und neue Weichen zu stellen.

Insbesondere zeigt sich dies auch durch seinen verantwortungsvollen Umgang mit den Mitarbeitern. Es ist ihm wichtig, dass er für alle Mitarbeiter stets ein offenes Ohr hat und sie mit ihren Anliegen jederzeit zu ihm kommen können. Das familiäre und soziale Führen zeichnet ihn aus. Sei dies mit dem speziell eingerichteten Solzialfonds, der 1998 eingerichtet wurde oder mit dem unbürokratischen Lösen von besonderen Anliegen der Mitarbeiter. Auch das ist ein Teil seiner Familienverantwortung.

Was ihn heute stolz macht? Dass er immer noch einen Großteil der Mitarbeiter persönlich kennt. Dass von vielen Mitarbeitern bereits die zweite Generation im Unternehmen arbeitet. Dass er sich immer auf sein Team verlassen kann. Dass er niemals den persönlichen Kontakt zu Kunden und Lieferanten aus den Augen verloren hat. Und dass er eine Familie um sich herum hat, die ihn unterstützt und motiviert.

Die 3. Generation

André Kieffer

Geboren 1987

André Kieffer ist seit dem 15. September 2008 im Familienunternehmen tätig. Schon als sehr kleines Kind muss er wohl auf einem Lineal mit Kieffer-Aufdruck vermerkt haben, dass er mal „Chef“ wird. Wenn das keine klaren Anzeichen waren!

André kennt das Unternehmen seit frühester Kindheit. Für ihn gab es nichts Schöneres, als direkt nach der Schule oder den erledigten Hausaufgaben, im Lager zu stöbern, bei den Mechanikern herumzuschauen oder in der Verwaltung nach interessanten Dingen zu forschen. Es war also eigentlich gar keine Frage für ihn, nach beendeter Schule ins Unternehmen einzusteigen. Und da er ja nicht direkt als “Chef“ beginnen konnte, hat er zunächst eine 3-jährige kaufmännische Ausbildung absolviert. Zwei Tage die Woche hat er die Berufsfachschule in Heidenheim besucht, die restlichen Tage war er im Unternehmen in Steinheim tätig und hat über diese drei Jahre Einblick in sämtliche Abteilungen erhalten. Dass er das Unternehmen und seine Mitarbeiter bereits vor der Ausbildung recht gut gekannt hat, war sicher hilfreich.

Bei allem Interesse für das Familienunternehmen, ging ihm jedoch nie die Begeisterung für den Handballsport verloren. Als aktiver Handballspieler unterstützt er als Hauptsponsor den TV Steinheim und wenn immer möglich, begleitet er die Mannschaft bei allen Spielen.

Und wie ist das nun, wenn der „Junior“, der seit Kindheit fast alle Mitarbeiter duzt, dann auf einmal Chef wird? „Kein bisschen anders oder gar irritierend“, meint André Kieffer. Es ist weiterhin ein kollegiales Zusammenarbeiten, getragen von gegenseitigem Respekt. Was wiederum deutlich macht, dass es ein Familienunternehmen war, ist und bleibt.

Geholfen hat ihm sicherlich auch der kooperative Führungsstil seines Vaters. Mit dem Einstieg von André war klar, dass er nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in die Geschäftsleitung eintreten würde. Am 30. August 2013 erfolgte die Eintragung ins Handelsregister. Heute teilt er sich mit seinem Vater die Geschäftsleitung. Andrés Ziel ist, noch viele Jahre das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater Klaus zu führen, für zufriedene Kunden zu sorgen und darauf zu achten, dass die Mitarbeiter eine positive Zukunft im Unternehmen mitgestalten können.

Mehr als reine Sauberkeit